Erster Internationaler Bahnlärmkongress 2010

Medieninformation (08.11.2010): Neue Koalition in Sachen Lärmschutz

Internationaler Kongress zum Thema "Bahnlärm macht krank" in Boppard - IG BOHR ist Mitveranstalter

Die Vertreter von mehr als 40 Bürgerinitiativen von der Ost-see bis zum Oberrhein, darunter die in der Interessengemeinschaft Bahnprotest an Ober- und Hoch-Rhein (IG BOHR) vereinigten Bürgerinitiativen aus Offenburg, Lahr, Mahlberg-Orschweier, Ringsheim, Herbolzheim-Kenzingen, Freiburg, dem Nördlichen Markgräflerland und Weil, kommen am 13. und 14. November in Boppard am Rhein zusammen, um mit Wissenschaftlern und mehr als 100 Politikern und Kommunalvertretern über den Erhalt ihres Lebensumfelds zu sprechen. Die zunehmende Dauerbeschallung, insbesondere durch nächtlichen Güterverkehr, führt zu schwerwiegenden Erkrankungen. Die Bahn baut neue ICE-Trassen, um den Personenverkehr von den Bestandsstrecken abzuziehen, damit dort zusätzliche Kapazitäten für Güterverkehr entstehen.

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Am 13. und 14. November 2010 treffen sich in Boppard am Rhein auf Einladung der Bürgerinitiativen Wissenschaftler, Mediziner, Experten und Vertreter der Politik.

Lesen Sie hierzu auch den in den BZ-Artikel vom 28. August 2010 "Bahnlärm-Protestler üben europaweit Solidarität - MUT ist dabei beim Kongress der Bürgerinitiativen in Boppard" sowie weitere Medieninformationen:
Medieninformation 1: 1. Internationaler Bahnlärmkongress,
Medieninformation 2: Bahnlärm gemeinsam bekämpfen - Initiativen schließen sich gegen lärmende Bahn zusammen,
Medieninformation 3: Bahnlärm gemeinsam bekämpfen,
Medieninformation 4: Bahnlärm macht krank - Bürger fordern Politik und Bahn zu neuem Denken auf,
Medieninformation 5: Endloser Bahnlärm rollt auf uns zu,
Medieninformation 6: Hitze, Lärm und "lahme Bahn",
Medieninformation 7: Bundesvereinigung gegen Schienenlärm: "Bund und Bahn haben kein wirkliches Interesse an Schutzmaßnahmen gegen Bahnlärm",
Medieninformation 8: IG BOHR: "Die Zustände, die man heute im Mittelrheintal besichtigen und vor allem anhören kann, wollen wir am südlichen Oberrhein nicht",
Medieninformation 9: Europatrasse BADEN 21 – die Lösung für die Aus- und Neubaustrecke der Rheintalbahn am südlichen Oberrhein,
Medieninformation 10: Appell der in der Interessengemeinschaft Bahnprotest an Ober- und Hoch-Rhein (IG BOHR) organisierten Bürgerinitiativen an die Politik in Stuttgart und Berlin.

Boppard am Rhein

Es ist der Kongress, der die Ruhe wieder zu einem schützenswerten Gut erheben will. Denn keine erneuerbare Energie ist besser als die, die in uns Menschen ruht und die sich jede Nacht durch ungestörten Schlaf wieder regeneriert. Wird uns dieser Schlaf entzogen, bleiben wir auf der Strecke. Das sagen renommierte Mediziner und Wissenschaftler wie Prof. Eberhard Greiser, Epidemiologe an der Universität Bremen, Prof. Manfred Spreng, Physiologe an der Universität Erlangen und Dr. Gerda Noppeney von der Ärzteinitiative für ungestörten Schlaf in Troisdorf.

Zusammen mit Technikern, Lärmexperten, Politikern und Vertretern von Bürgerinitiativen werden diese anerkannten Fachgrößen zwei Tage lang über das Thema "Lärm macht krank - und was man dagegen tun kann" sprechen. Neben dem gesundheitlichen Aspekt "Stress durch Lärm" stehen sowohl die rechtlichen Themen, hier vor allem "Versäumnisse von Politik und Bahn", als auch ein ganzes Bündel innovativer und wirksamer Lärmschutzmaßnahmen auf dem Tagungsprogramm.

Der von den Bürgerinitiativen ausgerichtete Kongress richtet sich insbesondere an Politiker in Europa, beim Bund sowie in den Ländern, Kreisen und Kommunen, um die von Bahn, Eisenbahnbundesamt und Lobbyisten zumeist einseitig geprägten Informationen zu objektivieren und zu vervollständigen.

Die Liste der Referenten des Kongresses liest sich wie das "Who is who" der Bahnlärmexperten. Von der TU Berlin reist Prof. Markus Hecht an, aus Hannover der Mathematiker Dr. rer. nat. Dirk Windelberg. Vom Arbeitskreis Lärm der Deutschen Gesellschaft für Akustik wird Michael Jäcker-Cüppers vortragen und auch aus der Schweiz und aus Holland werden Referenten erwartet, ebenso die zuvor genannten Mediziner Prof. Greiser, Prof. Spreng und Dr. Noppeney.

Ein neues Format mit kurzen Vorträgen von jeweils 15 Minuten und anschließenden Podiumsdiskussionen soll die Veranstaltung lebendig und interessant machen. "Hart aber fair" soll über die Aspekte des Lärms und seiner Folgen gesprochen werden. Universitäten und Hersteller von Lärmschutztechnologien stellen den Stand der Technikvor, als Antwort auf die nicht mehr zu überhörenden Stimmen der Mediziner, denen der Kongress sein Motto verdankt: "Lärm macht krank!"

Kontakt:

    IBK Kongressbüro
    Frank Gross, Kongressleitung
    Simmerner Straße 12
    56154 Boppard
    Tel: 06742 801069-0
    E-Mail: info@pro-rheintal.de

1. Internationaler Bahnlärm-Kongress 2010

Liebe MUTige Mitglieder, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die Sie mit uns für eine Rheintalbahn eintreten, die nach der Ausbaumaßnahme menschenverträglich, umweltgerecht und zukunftstauglich ist, insbesondere für die Bürgertrasse, die diesem Anspruch gerecht wird:

"Güter auf die Schiene" heißt das Credo einer vernünftigen Verkehrspolitik. Leider vergisst sie, dass mit den vielen Güterzügen der privilegierte Schienenverkehrslärm exorbitant angestiegen ist und noch immer weiter steigt. "Bahnlärm macht krank" - diesem viele Menschen bewegenden Thema widmet sich der Erste Internationale Bahnlärmkongress im mittelrheinischen Boppard. Gerade im Weltkulturerbetal hat der Bahnlärm seine Zumutbarkeitsgrenze längst überschritten, die Auswirkungen sind verheerend. So etwas darf es am südlichen Oberrhein nicht geben!

Die Kernforderungen der IG BOHR

Mit sechs Kernforderungen haben die Bürgerinitiativen der IG BOHR (Interessengemeinschaft Bahnprotest an Ober-und Hoch-Rhein, www.ig-bohr.de) gezeigt, wie sich der neue, mit Güterzügen hochbelastete Schienenverkehrsweg als Europatrasse BADEN 21 in unseren 2000-jährigen Kulturraum am Oberrhein integrieren lässt. Als Alternativplanung fordert MUT, dass die Neubaustrecke, die im Nördlichen Markgräflerland von Tiengen bis südlich von Buggingen eine reine Güterzugstrecke ist, als Bürgertrasse in teilgedeckelter Tieflage ausgeführt wird.

Die Kernforderung 4: Warum wir die Bürgertrasse brauchen

Bei dieser dringend gebotenen Alternative ist der Schutz vor dem Güterzuglärm lediglich ein Aspekt der Mensch und Umwelt schonenden Lösung. Gleichberechtigt daneben steht der Schutz der Landschaft und ihres prägenden Bildes, gerade auch im Zusammenhang mit dem Naherholungsraum von Bad Krozingen, dem umsatzstärksten Heilbad im Land, in dessen Ausbau und Zukunftsfähigkeit die Landesregierung schon hohe Summen investiert hat - in einem strukturschwachen Raum für die Arbeitsplatzsituation von unschätzbarem Wert. Ebenso wichtig ist der Schutz der Ackerfluren für die intensive Landwirtschaft mit Sonderkulturen auf fruchtbarsten Böden, die mit einem ausgeklügelten Bewässerungssystem die Existenzgrundlage zahlreicher Betriebe sichern. Die Antragsplanung der DB darf das bisher Geleistete keinesfalls in Frage stellen oder gar die Zukunft der Raumschaft aufs Spiel setzen.

Die Bürgerinitiativen kämpfen jetzt gemeinsam gegen den Bahnlärm und seine Lobbyisten

Wir kämpfen nicht alleine! Am 13. und 14. November 2010 wollen die vereinigten Bürgernetzwerke gegen Bahnlärm ein deutliches Zeichen setzen: Es muss Schluss sein mit unverantwortlichem Hinhaltungen und substanzlosen Versprechungen auf eine leise Zukunft. Durch kurze Vorträge und attraktive Diskussionsrunden soll dem Anliegen der Bahnlärmopfer Gehör verschafft werden. Eingeladen sind die Spitzen aus Politik und Bahnvorstand sowie führende Vertreter von Bürgerinitiativen aus Europa. Dabei stehen neben dem Kernthema vor allem die bundes- und europaweiten Themen, wie die Abschaffung des Schienenbonus, die Maximalpegelbewertungen, die Gleichstellung von Neubau- und Bestandsstrecken, die Neuregelung der Grenzwerte, sowie der gesamte Komplex wirkungsvoller Lärmschutz-Technologien auf der Agenda. Führende Wissenschaftler referieren und innovative Unternehmen stellen aus. Europas Verkehrsströme sind explodiert und werden weiter anschwellen. Permanenter Lärm macht krank, und die Regionen bluten aus. Der Schwarze "Lärmschutz-Peter" darf nicht den Kommunen und Ländern zugeschoben werden. Vielmehr ist die Bundes-Politik gefordert, Recht und Verordnungen den tatsächlichen Verhältnissen anzupassen. Auch Bahn und Betreiber sind aufgefordert, ihre veraltete Technik unverzüglich auf einen aktuellen Stand zu bringen. Ziel des Kongresses ist ein gemeinsames Manifest, das die unheilvolle Situation verständlich macht und Lösungen anbietet. Absender sind Bürgerinitiativen und Betroffene aus ganz Europa sowie Kommunen und Länder. Gemeinsam bilden sie eine europaweite Lobby gegen den Bahnlärm und für ein humanes und leistungsfähiges Europäisches Güterbahnsystem.

Schluss mit Vertröstungen und Versprechungen für eine leise Bahn - irgendwann

Heute schon verkehren die Güterzüge im Fünfminutentakt, nach Ausbau werden sie im Dreiminutentakt und mit noch höherer Frequenz verkehren. Für den berechtigten Protest der Bevölkerung gegen Bahnlärm haben die zuständigen Entscheidungsträger bei der Bahn, dem Eisenbahn-Bundesamt, dem Bundesverkehrsministerium nur substanzlose Versprechungen zu bieten. Hier einige "Kostproben" der Bahnlärmlobbyisten:

  1. Dass die Krankheitsbilder vom Lärm herrühren, ist nicht bewiesen
  2. Nächtlicher Fluglärm ist evtl. schädlich - ob das auch für den Bahnlärm gilt, muss noch untersucht werden
  3. Ob der Schienenbonus unberechtigt ist, ist noch wenig erforscht
  4. Eine Spitzenpegelbegrenzung bringt für den Lärmschutz nichts
  5. Durch Umrüstung auf K-Sohle wollen wir der Bahnlärm bis 2020 halbieren
  6. Das Projekt "Leiser Rhein" bringt den Durchbruch
  7. Wir erforschen den "Leisen Zug auf realem Gleis" (LZarG)
  8. Mit dem Konjunkturpaket II tun wir viel gegen den Lärm
  9. Wir wollen den Schienenbonus schrittweise reduzieren...
  10. Wir wollen lärmabhängige Trassenpreise einführen

Mit den unseriösen Vertröstungen auf den St. Nimmerleinstag muss jetzt Schluss sein! Wir brauchen Lösungen, die den Schienengüterverkers-Geschädigten unmittelbar und tatsächlich helfen und dafür sorgen, dass bei Neu- und Ausbaumaßnahmen an Schienenstrecken die alten Fehler nicht immer wieder neu gemacht werden. Das gilt nicht nur für den südlichen Oberrhein, sondern für die gesamte Rheinstrecke und überall in Deutschland, wo Menschen vom Bahnlärm geplagt, um ihre Gesundheit, Lebensqualität und ihr Eigentum, die Kommunen um ihre Entwicklungschancen gebracht werden.

Netzwerke gegen Bahnlärm machen gemeinsame Sache

Jetzt haben die ganz großen Bürgerinitiativen am Ober- und Hochrhein, am Mittelrhein sowie am Niederrhein und in Nordrhein-Westfalen die Notwendigkeit erkannt, gemeinsame Sache zu machen, um die erforderlichen Mittel und die nötige Durchschlagskraft im Kampf gegen den Bahnlärm aufzubringen. Die in den Netzwerken gegen Bahnlärm

  1. BVS - Bundesvereinigung gegen Schienenlärm
  2. AGUS - Alliance gegen Umweltschäden durch Schienenverkehr
  3. LPR - Lions Pro Rheintal
  4. IG BOHR - Interessengemeinschaft Bahnprotest an Ober- und Hoch-Rhein

organisierten Bürgerinitiativen haben sich entlang der gesamtem Rheinstrecke von Emmerich an der holländischen Grenze bis Weil an der schweizerischen Grenze mit Unterstützung zahlreicher weiterer Initiativen gegen Bahnlärm in Deutschland, aber auch in der Schweiz, Österreich, Italien und Holland zusammengeschlossen, um den

Ersten Internationalen Bahnlärm-Kongress 2010 - IBK2010 -

zu veranstalten:

Informieren Sie sich über die Inhalte und Ziele dieser außergewöhnlichen Veranstaltung...

Flyer Vorderseite

...und hier über ein höchst interessantes Programm, das es in dieser Weise noch nie gab

Flyer Rückseite

MUT organisiert mit den Schwesterinitiativen der IG BOHR eine Busfahrgelegenheit nach Boppard: Hinfahrt am 12. November gegen Mittag, Rückfahrt am 14.11. gegen 15.30 Uhr. Der Vorstand führt in den nächsten Tagen eine Umfrage bei den MUTigen durch, wer am Kongress teilnehmen möchte. Danach werden zentral die Tickets besorgt und die Hotelreservierungen vorgenommen. Die IG BOHR gewährt ihren teilnehmenden Mitgliedern einen Zuschuss von 100 Euro zu den Kongresskosten (Eintritt, Verpflegung, Unterbringung).

Haben Sie Interesse an der Teilnahme am Bahnlärmkongress? Bitte kontaktieren Sie das

    IBK Kongressbüro
    Frank Gross, Kongressleitung
    Simmerner Straße 12
    56154 Boppard
    Tel: 06742 801069-0
    E-Mail: info@pro-rheintal.de

Sie können sich auch mit MUT in Verbindung setzen, wir helfen weiter. Ihre Anfrage richten Sie bitte an

    Dr. Roland Diehl
    Vorstand MUT e.V.
    Sprecher IG BOHR
    Telefon: 07633/14362
    Fax: 07633 405409
    E-Mail: vorstand@mut-im-netz.de

Schauen Sie doch mal wieder rein - wir halten Sie auf dem Laufenden!

Initiativen schließen sich gegen lärmende Bahn zusammen

Gemeinsame Informations- und Aufklärungskampagnen sollen Politik und Bahn auf Versäumnisse der Vergangenheit hinweisen

Bahnlärm macht krank

Wenn es um unerträglichen Verkehrslärm geht, ist die Deutsche Bahn einer der größten Umweltsünder. Kein anderes Verkehrsmittel ist lauter, hat steilere Schall-Anstiegskurven, verursacht größere Erschütterungen und darf ungebremst bei Tag und Nacht zwischen den Häuserzeilen innerhalb der Ortschaften durchfahren. "Die Bahn ist ein Lärmmonster, die ihren guten Ruf in Sachen Umwelt immer mehr verspielt, weil man sich die Kosten für Lärmschutz am liebsten sparen möchte", sagt Roland Diehl, Sprecher der Interessengemeinschaft Bahnprotest an Ober- und Hoch-Rhein (IG BOHR).

Täglich entstehen neue Bürgerinitiativen im Land, um sich gegen den Bahnlärm zur Wehr zu setzen. Jetzt haben die ganz großen Bürgerinitiativen am Ober- und Hochrhein, am Mittelrhein sowie am Niederrhein und in Nordrhein-Westfalen die Notwendigkeit erkannt, gemeinsame Sache zu machen, um die erforderlichen Mittel und die nötige Durchschlagskraft im Kampf gegen den Lärm aufzubringen.

Die Lärmwerte, denen die Menschen an Bahnstrecken immer noch ausgesetzt sind, liegen in der gefühlten Lautstärke um das Vier- bis Fünffache über dem, was die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorschlägt. Schlimmer noch, die Bahn, die im Güterverkehr seit 50 Jahren kein einziges Dezibel leiser wurde, nimmt noch einen "Schienenbonus" für sich in Anspruch und will als besonders lärmverträglich und ökologisch gelten. Dabei werden die Waggons immer noch wie die alten Postkutschen im vorletzten Jahrhundert auf den Laufflächen der Räder gebremst und neben Luftschall verursachen die Stahlmonster mittlere Erdbeben durch Erschütterungen in unmittelbarer Nähe von Wohnhäusern.

Damit soll bald Schluss sein, denn die großen Bürgerinitiativen, zu denen auch Netzwerke in der Schweiz und in Italien/Südtirol gehören, wollen mit einem Internationalen Bahnlärmkongress, verbunden mit Informations- und Aufklärungskampagnen, dafür sorgen, dass sich Bahn und Politik nicht mehr länger hinter den eigenen Versäumnissen verstecken können. Mediziner halten die Bahnlärmsituation im Rheintal schon heute nicht mehr für vertretbar und Rechtswissenschaftler sprechen von einer verfassungsrechtlich bedenklichen Abstinenz des Gesetzgebers beim Immissionsschutz.

Sibylla Windelberg, die Vorsitzende der Bundesvereinigung gegen Schienenlärm (BVS), weist darauf hin, dass statt der versprochenen Lärmreduzierungen im Rahmen des sogenannten Lärmschutzprogramms der Bundesregierung, durch Verkehrszunahmen und Überalterung der Fahrzeuge der Lärm nie abgenommen, sondern immer nur zugenommen habe.

"Wir sehen hier Grundrechte verletzt und werden die Politiker und Bahnvorstände dafür zur Verantwortung ziehen", erklärt Frank Gross, Sprecher des Bürgernetzwerks Pro Rheintal. Roland Diehl, Johannes Baumgärtner, Manfred Wahl und Georg Binkert von der Interessengemeinschaft Bahnprotest an Ober- und Hochrhein (IG BOHR) pflichten dem bei. "Seit Ende der 90er-Jahre sind die unhaltbaren Zustände entlang der Bahntrassen im Parlament bekannt - nicht zuletzt auch durch den Sachverständigenrat, ohne dass daraus bis heute Konsequenzen gezogen und wirkungsvolle Maßnahmen ergriffen wurden", so Roland Diehl. "Hier am Oberrhein tobt inzwischen der Lärmaufstand und wir haben Mühe, unsere Mitglieder zu beruhigen, deshalb sind jetzt deutliche Signale der Politik gefordert", macht Johannes Baumgärtner deutlich.

Teil des neuen Bündnisses auch die Initiativen am Niederrhein, wie Lions Emmerich, Betuwe - So nicht! und die IG BISS. Im Ruhrgebiet, halten der Bürgerverein Duisburg und AGUS (Alliance gegen Umweltschäden durch Schienenverkehr) die Anliegen der Lärmgegner hoch. Am Unteren und Oberen Mittelrhein sind neben der Bürgerinitiative gegen Umweltschäden durch die Bahn auch die IG gegen Bahnlärm in Leutesdorf sowie in Leonberg die AGVL (Arbeitsgemeinschaft Verkehrslärm Region Leonberg) aktiv.

Parteiübergreifend will man Kommunen und Kreise, Länder und Regionen auffordern, sich im Kampf gegen Lärm anzuschließen. Ziel ist es, mehr als eine Million Menschen hinter sich zu scharen, um dafür zu sorgen, dass Politik wieder fürs Volk und nicht für Lobbyisten gemacht wird. "Lärmschutz ist eine Überlebensstrategie und die Ruhe gehört in Zukunft zu denjenigen Gütern, die es zu schützen gilt", erklärt Roland Diehl. Eine der ergiebigsten erneuerbaren Energien sei die menschliche Schaffenskraft. Doch unter permanenten Lärmstressbedingungen könnten Menschen ihre Batterien nicht richtig aufladen. Die Folgen seien abzusehen und würden Staat und Gesellschaft Jahr für Jahr mehr Geld kosten als ein wirksames Lärmschutzprogramm.

Die Bürgerinitiativen haben führende Wissenschaftler zum Bahnlärm-Kongress am 13. und 14. November nach Boppard eingeladen. Mitmachen sollen auch Politiker aller Ebenen, um der Einseitigkeit des Informationsflusses in Sachen Bahn zu entrinnen und sich anhand anschaulicher Vorträge und Diskussionsrunden selbst eine Meinung zu bilden. "Menschen ein Recht einzuräumen, nachts schlafen zu dürfen, ist ein parteiübergreifendes Anliegen. Schlimm genug, wenn man dafür in einer zivilisierten Gesellschaft kämpfen muss", sagt Roland Diehl.

Kontakt:

    Dr. Roland Diehl
    Sprecher IG BOHR
    Vorstand MUT e.V.
    Telefon: 07633/14362
    Fax: 07633 405409
    E-Mail: vorstand@mut-im-netz.de

 

 



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